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Vom Morgenmuffel zum Frühaufsteher – aber wie?

Vor einiger Zeit war ich total frustriert, denn jahrelang versuche ich nun schon, fit und ausgeruht in den Tag zu starten und bekomme es einfach nicht hin. Ja, ich gehe oft zu spät ins Bett, weil ich immer noch etwas reinpacken will. Muss ich das denn dann aufgeben? Wird das helfen? Kann man denn überhaupt ein Frühaufsteher werden, wenn man eigentlich ein “Late-Night-Worker” war??

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Michael Hyatt
Michael Hyatt

Auf diese Frage habe ich eine Antwort von Michael Hyatt gefunden. Er ist New York Times Besteller-Autor, hat schon viele viele Podcasts herausgebracht und ist ein großer Mentor mit christlichem Hintergrund. Weil sein Beitrag in englischer Sprache war, habe ich einen Freund gebeten, ihn für mich zu übersetzen. Michael Hyatt schreibt zur oben genannten Frage, ob man “langfristiger (freiwilliger) Frühaufsteher” werden kann:

Zu aller erst: Ja, das ist möglich. Es ist nicht so, als wolltest du ein professioneller Basketballspieler werden wenn du nur 1,75 Meter groß bist. Es ist mehr eine Änderung der eigenen Gewohnheiten, ja, vielleicht eine Art “Glaubensänderung”. Man kann es schaffen, wenn man es wirklich will.

Dann schreibt er weiter:

Warum würdest du das wollen? Ich habe ein paar Begründungen in meinem Podcast genannt, aber lass mich sie wiederholen. Sie sind ziemlich verlockend!

Frühaufsteher tendieren dazu,

  • mehr Geld zu verdienen
  • produktiver zu sein
  • gesünder und länger zu leben
  • glücklicher und zufriedener mit ihrem Leben zu sein

Aber wie wirst du zu einem Frühaufsteher wenn du eigentlich keiner bist?

Hier sind neun Schritte mit denen du heute beginnen kannst:

  1. Verändere deine Geschichte.
    So viele Leute sagen: “Ich bin kein Frühaufsteher”, als ob es eine unabänderliche Tatsache wäre.
    Kann es sein, dass es einen biologischen Beweis dafür gibt? Was wäre, wenn du entdeckst, dass es einfach nur deinen Vorlieben entspricht und du jahrelang Training darin hast, spät aufzustehen? Was würde passieren, wenn du die “Geschichte” änderst und anfängst dir selbst zu sagen: “Ich bin ein Frühaufsteher!
    Oft passen wir unser Verhalten an, damit es zu unserer Geschichte passt.
  2. Bestimme, was auf dem Spiel steht.
    Immer wenn ich etwas in meinem Leben verändern oder ein großes Ziel erreichen will, fange ich an, mir selbst gegenüber zu begründen warum es wichtig ist. Schreib auf ein Blatt Papier, welche Vorteile du dadurch haben wirst, ein Frühaufsteher zu sein. Schreibe danach auf was passiert, wenn du es nicht wirst. Es ist toll, dies zu tun wenn du hochmotiviert bist; jedoch besteht die wahre Kraft darin, weiter zu machen wenn die erste Motivationswelle schwindet.
  3. Plane deinen Schlaf.
    So wie bei jeder anderen Gewohnheit, musst du deinen Erfolg selbst arrangieren. Du kannst möglicherweise nicht mehr zur selben Zeit schlafen gehen und mit weniger Schlaf auskommen. Dein Körper wird dagegen ankämpfen. Kalkuliere stattdessen genau ein, wann du schlafen gehen musst, wenn du weißt, dass du sieben Stunden Schlaf brauchst. Beispielsweise stehe ich um fünf Uhr morgens auf und brauche sieben Stunden Schlaf. Das bedeutet dass ich um 22 Uhr schlafend im Bett liegen muss, also gehe ich um 21.30 Uhr ins Bett.
  4. Benutze einen Wecker.
    Nach Jahren des frühen Aufstehens wurde dies zu einer eingefleischten Angewohnheit von mir. Ich wache nun um fünf Uhr morgens ohne einen Wecker auf.
    Es ist erstaunlich wie beständig das ist – manchmal sogar, wenn ich es gar nicht will. Aber wenn du bis jetzt kein Frühaufsteher warst, musst du wahrscheinlich einen Wecker benutzen! Du trainierst dich damit zum Teil physisch, zum Teil mental. Ob du einen richtigen Wecker benutzt oder dein Smartphone als dieser fungiert, ist egal. Lege deinen Wecker jedoch auf die andere Seite des Raumes – sodass du aufstehen musst um ihn auszuschalten.
  5. Mach alle Lichter an.
    Die Umgebung übermittelt deinem Körper bestimmte Signale, sodass er weiß, wie er zu reagieren hat. Wenn es dunkel wird, bereitet sich dein Körper naturgemäß für den Schlaf vor (außer du hast es ihm anders beigebracht). Wenn es hell wird, beginnst du, selbstverständlich wach zu werden. Wenn du diesen Prozess beschleunigen möchtest und deinem Körper signalisieren möchtest, dass er aufstehen soll, simuliere volles Tageslicht. Mache also alle Lichter im Raum an.
  6. Richte deine Kleidung vor.
    Wenn du morgens beim aufwachen noch im Halbschlaf bist, ist es gut, wenn du so wenige Entscheidungen wie möglich treffen musst. Entscheide dich also am Abend vorher schon dafür, was du am nächsten Morgen anziehst. Wenn du dich sofort anziehst, ist es auch eher unwahrscheinlich, dass du deine Kleidung wieder ausziehst und ins Bett hüpfst. Weil ich morgens trainiere, richte ich mir meine Sport-Kleidung und Schuhe vor. Ich ziehe die Schuhe an und binde sie zu.
  7. Trinke eine Tasse Kaffee.
    In verschiedenen Zeitspannen habe ich Kaffee aus meiner Diät eliminiert. Nach beachtlicher Recherche bin ich jedoch überzeugt, dass es okay ist, in Grenzen.
    In Wirklichkeit ist es womöglich sogar von Vorteil. Davon abgesehen ist es definitiv von Vorteil für mich früh am Morgen, weil es meinen inneren Mechanismus etwas ins Laufen bringt.
  8. Wähle jemanden, dem du Rechenschaft ablegen musst.
    Ob es es ein Mentor oder ein Freund ist, finde jemanden, der den Wert dieser Rechenschaft als wichtig ansieht. Erkläre dein Ziel, erzähle ihm (oder ihr) warum es für dich wichtig ist, und gib dann Erlaubnis, dich zu kontrollieren und zu ermahnen! Als ich im College war, wollten ein Freund und ich früh aufstehen, um für ein Fach zu lernen. Also haben wir uns gegenseitig um fünf Uhr morgens angerufen um sicher zu gehen, dass der andere wach war. Wir waren auch ziemlich gut in diesem Kurs!
  9. Verpflichte dich zu 21 Tagen Durchhalten.
    Laut vielen Psychologen dauert es in etwa so lange, sich etwas anzugewöhnen. Ich empfehle, dass du für drei Wochen ein Frühaufsteher wirst und dann entscheidest ob es eine permanente Veränderung deines Lebensstils wird. Wenn nicht, hast du es immerhin versucht. Wenn doch, hast du nun eine Angewohnheit, die dir bis an dein Lebensende gut dienen kann.

Um ehrlich zu sein, das wirkliche Problem ist nicht, schlichtweg ein Frühaufsteher zu werden. Was ich dir wirklich sagen will ist, dass du mehr Kraft hast als du denkst.
Du musst nicht in einer Spur gefangen sein! Wenn du es wirklich willst, kannst du deine Gewohnheiten verändern, um dem Erreichen deiner Zeile beizusteuern – selbst wenn das bedeutet, ein Frühaufsteher zu werden.

Frage: Welche anderen Vorschläge habt ihr für jemanden, der ein Frühaufsteher werden will? Hinterlasst einen Kommentar!

P.S. Nein, ich habe diese Dinge noch nicht befolgt. Ich bin immer noch ein Spät-Aufsteher und jemand, der gerne Nachts arbeitet. Da habe ich einfach die Ruhe, die ich brauche und tagsüber nicht finden kann. Was wohl besser ist? Ich weiß es nicht…

Albert Brückmann

CEO der Meminto GmbH, Freiberuflicher Web-Consultant und Online-Marketer für zählpixel.com Ich bin 100% Geek und digital Native, Ehemann und Vater von drei Jungs im einstelligen Alter. Wenn ich nicht gerade an Projekten arbeite, bin ich als Sprecher auf Konferenzen und Seminaren unterwegs. Als Dozent an der DHBW Mosbach sowie als leidenschaftlicher Mitarbeiter einer Jugendgruppe umgebe ich mich gern mit jungen Leuten. Mein Motto? "Work hard, stay humble." LinkedIn | Twitter | Facebook

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