Mit Meminto Stories im ElevatorPitch bei startupBW

3 Minuten Hochspannung, um die eigene Idee auf den Punkt zu bringen. Dabei sind keine multimedialen Hilfsmittel erlaubt. Ein voll besetzter Saal fügt dem Adrenalinpegel noch einen weiteren kleinen Schub hinzu: Das ist der Elevator Pitch von startupBW. Weiter unten im Text findet sich auch der detaillierte Auswertungsbogen der Jury.

Ein paar bildliche Eindrücke

(c) Fotos & Videos: startupBW

Mit landesweit den meisten Stimmen bei der Projektbewertung von Freunden & Familie konnte ich mir den letzten (nicht unbedingt begehrtesten) Startplatz im Pitch sichern. Damit stiegen aber auch die Erwartungen – und das Lampenfieber.

Vor dem Pitch hatte ich die Möglichkeit, die anderen Teams kennenzulernen und mit den Jungs & Mädels zu sprechen. Unter den Teilnehmern, die es auf den Elevator Pitch am 17.05.2018 geschafft hatten, waren einige wirklich tolle Sachen dabei – am besten seht ihr euch sie selbst an:

Alle Pitches auf Youtube ansehen

startupBW hat alle Pitches mitgefilmt und stellt sie im Youtube-Kanal zur Verfügung.
Hier geht's direkt zu den Videos →

Der Pitch und die Jury-Auswertung

Nun ging es los mit der beim Prelab in Karlsruhe veränderten Version von Meminto. 
(Den vorher geübten Text könnt ihr unter dem Video sehen.)

Play Video

Hi, mein Name ist Albert Brückmann – und mit Meminto Stories kümmern wir uns um die Lebensgeschichte und emotionalen Nachlass von Menschen.

Als meine Oma vor drei Jahren starb, hat sie unserer Familie ihre Geschichte auf vielen losen Zetteln hinterlassen. Handschriftlich, schwer lesbar und nicht zusammenhängend strukturiert. Bis heute konnte sich niemand dazu durchringen, alles in eine geordnete Form zu bringen.

Mit Meminto Stories möchte ich das nun ändern – nicht nur für Omis und Opis. Wir machen es jedem einfach möglich, die eigene Lebensgeschichte interaktiv als spannendes und lebendiges Buch zu erstellen. Wie funktioniert’s?

  • Wir haben einen Fragenkatalog mit über 500 Fragen zu vielen Lebenssituationen entwickelt.
  • Unseren Kunden senden wir jede Woche ein, zwei Fragen zu ihrem Leben über E-Mail oder unsere App zu, z.B.
  • „Wie hast du Opa kennengelernt? War es Liebe auf den ersten Blick?“
  • Man kann diese Fragen nun entweder schriftlich beantworten und Bilder an den Bericht anhängen – oder man verwendet das Smartphone und nimmt die Geschichte per Video auf
  • Am Ende drucken wir daraus ein liebevoll gestaltetes, individuelles Buch
  • Und nun der Clou: Über unsere App machen wir das Buch lebendig, das heißt: Das Video wird direkt aus dem Buch abgespielt! Eine Demonstration gibt’s am Stand!

Gegenüber anderen Produkten hat Meminto Stories den weiteren Vorteil, dass sich die ganze Familie am Prozess beteiligen kann. Als Ausdruck meiner Wertschätzung könnte ich meiner Oma selbst persönliche Fragen stellen, die sie dann beantwortet. So weiß Oma, dass ich mich wirklich für sie und ihr Leben interessiere. Das steigert die Motivation, das Buch wirklich fertig zu machen!

Laut einer Studie von Weihnachten letzten Jahres sind die beliebtesten Geschenke immer noch Gutscheine und Bücher!
Deswegen eignet sich Meminto Stories perfekt als persönliches Geschenk.

Das Marktvolumen liegt bei ca. 36 Millionen Euro, Zielgruppe sind Menschen ab 50 Jahren.
Verkauft werden drei mögliche Varianten zunächst über den eigenen Online-Shop, später möglicherweise auch stationär.

Ich bin auf der Suche nach Partnern mit Weitblick und Know-How im digitalen Bereich, die mich in der frühen Phase unterstützen möchten. Ich freue mich natürlich auch über Investoren, die die Werte von Meminto vertreten und helfen, liebe Menschen unvergesslich zu machen.

Vielen Dank!

Nach dem Pitch zog sich die Jury zurück. Es dauerte seine Zeit – dann standen die Gewinner des Abends fest. Die Entscheidung wurde dabei einerseits aus Zuschauerstimmen, andererseits aber hauptsächlich aus den Kriterien der Jury getroffen. Wer wissen will, wie die Jury meinen Pitch im Detail bewertet hat, kann ihn hier einsehen. Interessant ist, dass die Juroren 3 und 5 mit ihren Bewertungen schon deutlich von den anderen Juroren abweichen.

Mit 7,8 Punkten landete ich am Ende auf Platz 4. Und wer meint, ich wäre damit voll und ganz zufrieden, der irrt. Tatsächlich war ich ziemlich enttäuscht, habe es den Platzierten 1, 2 und 3 aber natürlich voll gegönnt. Und dennoch konnte ich die Entscheidung der Jury nicht ganz nachvollziehen. Glücklicherweise kam ein Mitglied Jury am Ende zu mir und teilte mir mit, was ganz grob hinter den Kulissen abgelaufen war. Er meinte:

“Du hast mit deinem Pitch bei manchen leider negative Gefühle geweckt. Thema Tod und so. Vielleicht wählst du beim nächsten Mal eine andere Herangehensweise.”

Das ist natürlich wunderbare konstruktive Kritik, und ich kann meinen Pitch sofort und ohne Probleme anpassen – aber im Kernthema ging es nun einmal um den emotionalen Nachlass, also Dinge, die Menschen bei Ihrem Tod hinterlassen. Dies als “negativ” zu werten fand ich zugegebenermaßen etwas fragwürdig.

Andersherum könnte man dann nämlich genauso gegen den Jury-Entscheid von Platz 1 den Einwand erheben, dass ein Projekt, das sich um die Dritte Welt und hilfsbedürftige Menschen dreht, automatisch positive Gefühle weckt und deswegen schon im Kern Pluspunkte bei der Jury bringt. Hier sah ich durchaus ein wenig Neutralitäts-Probleme bei der Jury.

Vielleicht müsste man der Jury hier einfach vor den Pitches imaginäre 100.000 Euro zu Verfügung stellen, die sie dann – unter Berücksichtigung auf Totalverlust – auf die Teams setzen könnten, als wäre es ihr persönlicher Einsatz. Würde das Ergebnis genauso ausfallen, wenn man persönlich von einem Erfolg oder Misserfolg betroffen wäre? Würde man dann anders entscheiden? Oder gar die 100.000 Euro wieder mit nach Hause nehmen?

(c) Fotos & Videos: startupBW

Die Teams & Pitches auf Platz 1, 2 und 3

Glückwunsch an dieser Stelle auf jeden Fall an advance.football, die den dritten Platz machten (und 200 Euro mitnahmen), Mission Nutrition auf Platz 2 (mit 300 Euro) und Lilli von Aquaeduct auf Platz 1 (500 Euro UND den Einzug ins Landesfinale).

Und das sind die Siegerpitches:

3: Advance.Football
2: Mission Nutrition
1: Aquaeduct

Im Landesfinale treten nun die bestplatzierten aus ganz Baden-Württemberg gegeneinander an. Dort geht es dann unter anderem auch um 5000 Euro Preisgeld.

Mein Fazit

Für den startupBW Elevator Pitch habe ich mich frühzeitig vorbereitet, viele Details ausgearbeitet, den Fragenkatalog auf kleine Zettel gedruckt, sie möglichst liebevoll in Umschläge verpackt, eine Geschenkbox gebastelt, noch bis 3 Uhr morgens an der Website geschraubt und 5 Stunden vor dem Pitch noch Flyer drucken lassen, den gesamten Stand geplant und am Ende natürlich auf nicht weniger als Platz 1 gehofft.

Manchmal muss man eben Geduld haben. Und Ausdauer. Und ich glaube, dass ich das habe, auch wenn die Leute um mich herum oft nur noch seufzen, wenn ich wieder von Meminto rede. Aber ein Spruch, der beim Pitch fiel, prägte sich mir ein:

Das Glück ist bei den Tüchtigen!

Albert Brückmann

CEO der Meminto GmbH, Freiberuflicher Web-Consultant und Online-Marketer für zählpixel.com Ich bin 100% Geek und digital Native, Ehemann und Vater von drei Jungs im einstelligen Alter. Wenn ich nicht gerade an Projekten arbeite, bin ich als Sprecher auf Konferenzen und Seminaren unterwegs. Als Dozent an der DHBW Mosbach sowie als leidenschaftlicher Mitarbeiter einer Jugendgruppe umgebe ich mich gern mit jungen Leuten. Mein Motto? "Work hard, stay humble." LinkedIn | Twitter | Facebook

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